Wenn du schon eine Weile trainierst und deine Leistung verbessern oder die Regeneration beschleunigen möchtest, hast du dir wahrscheinlich schon einmal diese Frage gestellt: Sollte man lieber BCAA oder Kreatin einnehmen? Beide Nahrungsergänzungsmittel sind in der Fitnesswelt sehr beliebt, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen – und es ist nicht immer leicht zu wissen, welches besser zu deinen Bedürfnissen passt.
Während BCAAs (verzweigtkettige Aminosäuren) mit Muskelregeneration und der Verringerung von Ermüdung in Verbindung gebracht werden, ist Kreatin bekannt für seine Fähigkeit, die Kraft, Leistungsfähigkeit und den Muskelaufbau zu verbessern.
In diesem Artikel analysieren wir ausführlich, was BCAAs und Kreatin sind, wie sie wirken, worin sie sich unterscheiden und welches je nach Trainingsziel besser geeignet ist.
Was sind BCAAs und wofür werden sie verwendet?
BCAAs oder verzweigtkettige Aminosäuren bestehen aus drei essenziellen Aminosäuren: Leucin, Isoleucin und Valin. Sie gelten als essenziell, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann – sie müssen über die Ernährung oder Nahrungsergänzung aufgenommen werden.
Diese Aminosäuren spielen eine entscheidende Rolle bei der Proteinsynthese und beim Schutz der Muskulatur vor Katabolismus, insbesondere bei intensiven oder lang andauernden Trainingseinheiten. Deshalb werden BCAAs häufig mit folgenden Vorteilen in Verbindung gebracht:
- Reduktion der Muskelermüdung während des Trainings.
- Verbesserte Regeneration nach dem Training.
- Vermeidung von Muskelabbau (antikabolischer Effekt).
Einige Studien zeigen zudem, dass insbesondere Leucin – das wichtigste der drei – als Auslöser der Proteinsynthese wirkt, vor allem wenn es in Trainingsnähe eingenommen wird.
BCAAs werden in der Regel vor, während oder nach dem Training eingenommen und sind besonders beliebt bei Menschen, die nüchtern trainieren, proteinreduzierte Diäten verfolgen oder ihre Regeneration nach intensiven Einheiten verbessern möchten.
Was ist Kreatin und wofür wird es verwendet?
Kreatin ist eine natürliche Verbindung, die in kleinen Mengen in Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch vorkommt und auch vom Körper aus Aminosäuren gebildet wird. Seine Hauptfunktion besteht darin, ATP zu regenerieren – die Energiequelle der Muskeln bei kurzen, intensiven Belastungen wie z. B. beim Gewichtheben oder Sprinten.
Dank dieser energetischen Wirkung ist Kreatin eines der am besten erforschten und wirksamsten Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der sportlichen Leistung. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:
- Steigerung von Muskelkraft und -leistung.
- Verbesserung der Leistung bei hochintensiven Übungen.
- Erhöhtes Muskelvolumen durch Wassereinlagerung und Proteinsynthese.
- Schnellere Erholung zwischen Sätzen oder anstrengenden Trainingseinheiten.
Im Gegensatz zu BCAAs muss Kreatin nicht direkt vor oder nach dem Training eingenommen werden. Wichtig ist eine konstante tägliche Einnahme (meist 3–5 g pro Tag), da sich die Wirkung kumulativ entfaltet. Manche Nutzer machen zu Beginn auch eine sogenannte Ladephase, um die Muskelspeicher schneller zu sättigen.
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BCAA vs. Kreatin: die wichtigsten Unterschiede
Obwohl sowohl BCAAs als auch Kreatin häufig in Supplement-Routinen integriert werden, unterscheiden sich ihre Funktionen, Wirkungen und Wirkmechanismen deutlich. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede auf einen Blick:
Merkmal | BCAA | Kreatin |
Supplement-Typ | Essenziellen Aminosäuren (Leucin, Isoleucin, Valin) | Aminosäure-Derivat (Arginin, Glycin, Methionin) |
Hauptziel | Regeneration, Reduktion von Muskelabbau | Leistungssteigerung, Muskelkraft und -masse |
Wissenschaftliche Evidenz | Besonders vorteilhaft in spezifischen Kontexten | Sehr solide, durch Hunderte Studien belegt |
Sichtbare Ergebnisse | Eher subtil, vor allem auf Regeneration ausgerichtet | Deutlich, messbare Verbesserungen bei Kraft und Volumen |
Einnahmezeitpunkt | Vor, während oder nach dem Training | Jederzeit täglich einnehmen |
Ideal für… | Ausdauersportler, Fastentraining, proteinreduzierte Ernährung | Krafttraining, Muskelaufbau, explosive Sportarten |
Kombinierbar? | Ja | Ja |
BCAAs können hilfreich sein, wenn du gezielt die Regeneration fördern und Muskelabbau vorbeugen möchtest – etwa bei nüchternem Training oder Kaloriendefizit. Kreatin hingegen ist effektiver, wenn du gezielt Kraft, Leistung und Muskelvolumen steigern willst.
Was solltest du je nach Ziel wählen?
Die Wahl zwischen BCAA und Kreatin ist keine Frage von „besser oder schlechter“, sondern davon, was du in Bezug auf Training, Ernährung und persönliche Ziele brauchst. Hier ein paar Orientierungshilfen:
- Wenn du Muskelmasse und Kraft aufbauen willst: Kreatin ist dein bester Verbündeter. Die Wirkung auf anaerobe Leistung, Kraft und Hypertrophie ist wissenschaftlich sehr gut belegt. Ideal für Kraftsport, Bodybuilding oder hochintensives Training.
- Wenn du Ausdauersport machst oder die Regeneration verbessern willst: BCAAs können helfen, Ermüdung zu verringern, Muskelmasse zu erhalten und die Regeneration zu beschleunigen – besonders bei nüchternem Training oder proteinarmen Diäten.
- Können sie kombiniert werden? Ja, sie sind vollkommen kompatibel und können sich ergänzen. Kreatin wirkt leistungssteigernd, während BCAAs die Regeneration und Muskelerhaltung unterstützen. Besonders sinnvoll bei intensiven Trainingsphasen, Muskelaufbau oder Diät.
Was sagt die Wissenschaft?
Sowohl Kreatin als auch BCAAs wurden umfangreich untersucht, jedoch ist der wissenschaftliche Rückhalt unterschiedlich stark.
Kreatinmonohydrat ist – neben Whey-Protein – das am besten untersuchte und evidenzbasierte Sport-Supplement. Meta-Analysen und systematische Übersichtsarbeiten zeigen, dass es bei kurzzeitiger, intensiver Belastung die Leistung steigert, Muskelkraft und -masse erhöht, die Regeneration verbessert und bei gesunden Menschen langfristig sicher ist – ohne nennenswerte Nebenwirkungen.
Studien zu BCAAs zeigen durchwachsene Ergebnisse. Sie können helfen, Muskelabbau und Ermüdung unter bestimmten Umständen (z. B. Fasten oder längere Belastung) zu reduzieren, ihre Wirksamkeit ist jedoch geringer, wenn bereits ausreichend vollständiges Protein über die Ernährung zugeführt wird.
Sie ersetzen keine ausgewogene Proteinzufuhr, können situativ sinnvoll sein, sind aber nicht zwingend erforderlich. Ihre Wirkung auf den Muskelaufbau ist laut aktueller Datenlage begrenzt.
Fazit: Die Entscheidung zwischen BCAA und Kreatin hängt nicht davon ab, welches absolut „besser“ ist, sondern davon, was besser zu deinen Zielen, deinem Training und deiner Ernährung passt.
Wenn du Kraft, Muskelmasse und Leistung steigern möchtest, ist Kreatin die wirksamere und wissenschaftlich besser belegte Wahl. Wenn du nüchtern trainierst, Ausdauersport betreibst oder deinen Muskelabbau reduzieren möchtest, können BCAAs ein hilfreiches Add-on sein. Beide sind miteinander kombinierbar und lassen sich bei Bedarf in deine Routine integrieren.

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